Natur pur


Angesichts dessen, dass unsere Umwelt zunehmend als willkommener Tummelplatz für Fitness und Trendsport angesehen und vereinnahmt wird, Mountainbiker, Inlinescater, Läufer und Walker dafür geeignete (oder ungeeignete)  Parcours bevölkern, will ich diesen Blog als Plädoyer für Langsamkeit und Innehalten verstanden wissen, dafür, die vielfältigen Facetten der Landschaft aufzuspüren und ihre unglaubliche Artenvielfalt ehrfürchtig zu bestaunen. Dazu braucht man Ruhe und viel Geduld. Dann beginnt – wie es so schön heißt – die Seele zu baumeln, es können sich ungeahnte Glücksgefühle einstellen und nachhaltig für Wohlbefinden sorgen.
Ich wohne am Stadtrand von Leipzig und habe zum Glück nur kurze Wege in die für unsere Region so typischen Auenwälder, in die neu entstehende Seenlandschaft und andere Naturräume des Leipziger Südraums.
Soweit ich zurückdenken kann, gilt mein besonderes Interesse den Schmetterlingen. Mittlerweile bietet mir die digitale Fotografie ganz neue und atemberaubende Möglichkeiten,  diese grazilen Schönheiten „einzufangen“. So nebenbei wandern auch andere Insekten, Vögel – alles, was da so vor meinen Augen kreucht und fleucht – und natürlich auch so manches an botanischen Alltäglichkeiten und Raritäten in mein Bildarchiv. Langsam reifte der Gedanke, die reichhaltige und immer unüberschaubarere Ausbeute zu sichten und zu ordnen.

Nun will ich den nächsten Schritt gehen und Besucher meines Blogs einladen, mit auf Entdeckungsreisen zu gehen, mit mir die Faszination der Nähe zu erleben.


Schmetterlinge – grazile Schönheiten (Teil 1)

Es liegt mir natürlich besonders am Herzen, die Tagfalter meiner Umgebung vorzustellen. In Nordwestsachsen wurden in den zurückliegenden Jahren mehr als sechzig verschiedene Arten beobachtet. Für Leipzig und seine unmittelbare Umgebung werden es etwas weniger sein. Einige stehen noch auf meiner Suchliste, so manche werde ich wohl nie zu Gesicht bekommen, da sie nur sporadisch in Erscheinung treten. Immerhin ist es im Lauf der letzten Jahre eine ganz stattliche Sammlung geworden.

Gelbwürfelige Dickkopffalter (Carterocephalus palaemon)

Widderchen & Co – tagaktive Nachtfalter



Wer daran Interesse findet, sich mit Schmetterlingen zu beschäftigen, wird sie vermutlich zunächst nur am Rande registrieren – die Nachtfalter. Dabei gibt es erstaunlich viele Arten, die sich um ihre Zuordnung zu dieser Spezies den Teufel scheren und auch – oder ausschließlich – tagsüber unterwegs sind, also im schönsten Sonnenschein beobachtet werden können. Und es lohnt sich, genauer hinzusehen und sie oder ihre mitunter recht auffälligen Raupen – sozusagen auf den zweiten Blick – für sich zu entdecken.
Eine kleine Auswahl will ich in meinem Blog vorstellen. Bis auf ein paar Ausnahmen bleibe ich damit wieder im Großraum Leipzig.

Besonders attrakiv finde ich die Widderchen, und damit will ich auch beginnen.

Beilfleckwidderchen (Zygaena loti)

Schmetterlinge – grazile Schönheiten (Teil 2)

Unterwegs in Deutschland und im Alpenraum

Wann immer ich Gelegenheit habe, mal über den „Tellerrand“ hinauszublicken, neue Gegenden kennenzulernen, liegt mir viel daran, auch meinen Schmetterlings-“Horizont“ zu erweitern und meine Fotosammlung weiter anzureichern. Vergleichsweise üppig ging es dabei stets im Alpenraum zu. Nördlich davon gibt es natürlich auch in Deutschland noch viele andere Landstriche, die unter entomologischen Gesichtspunkten hochinteressant sind, aber ich musste mich diesbezüglich (bisher) leider mit mehr oder weniger punktuellen Erfolgserlebnissen zufrieden geben. Bei entsprechendem Jagdglück ist der Aha-Effekt dafür um so größer. Und wenn es sich dann gar um einen Apollofalter handelt, fallen Weihnachten und Ostern auf einem Tag...



Apollofalter (Parnassius apollo) - Dolomiten

Käfervielfalt

v.l.: Dunkelschenkeliger Kurzdeckenbocck, Gemeiner Widderbock, Pinselkäfer

Maikäfer, Marienkäfer, Mistkäfer – da weiß man in der Regel, woran man ist. Mit viel Glück (mir fehlte es bisher) hat vielleicht jemand schon mal einen imposanten Hirschkäfer zu Gesicht bekommen. Früher hatte im Bewusstsein vieler der gefräßige Kartoffelkäfer als Schädling einen festen Platz. Das listige Lilienhähnchen, dass so manchen Gärtner Jahr für Jahr ärgert, als Übeltäter zu erkennen, erfordert schon Insiderwissen. Aber sonst ...? 

Dabei begegnet man ihnen in der Natur auf Schritt und Tritt, man muss nur genau hinsehen. Hübsch und farbenprächtig die einen, gut getarnt die anderen, wieselflink oder regungslos verharrend, manche von beachtlicher Größe, andere winzig klein - eine artenreiche und illustre Gesellschaft.


Rotgelber Weichkäfer

Libellen – elegante Jäger

Kürzlich wurde die Grüne Keiljungfer zum Leipziger Auwaldtier des Jahres 2014 gekürt – eine von 52 im Leipziger Stadtgebiet existierenden Libellenarten, wie dazu aus einem Zeitungsartikel hervorging. Für mich Anlass genug, mein Bildarchiv zu diesem Thema abzufragen.

Wenn mir bei meinen Naturstreifzügen Libellen ins Blickfeld geraten, bin ich von ihnen immer wieder neu fasziniert – auf Beutesuche pfeilschnell unterwegs oder mit schwirrenden Flügeln reglos verharrend – mit normalen Kameraeinstellungen kaum einzufangen. Wenn sie sich mal ausruhen oder sich einfach nur sonnen, sind sie für mich stets eine willkommende „Jagdbeute“. Akrobatisch ihr Paarungsverhalten; äußerst verletzlich, wenn sich das Wunder der Metamorphose vollzieht und eine neue Libelle aus ihrer unscheinbaren Larve schlüpft. Einige dieser Schnappschüsse will ich für meine Blogbesucher Revue passieren lassen und beginne gleich - Ehre wem Ehre gebührt – mit der Grünen Keiljungfer.

Mit der Zuordnung der einzelnen Arten – vor allem bei den Kleinlibellen – fühle ich mich als interessierter Laie trotz einschlägiger Literatur mitunter überfordert. Sollte ich mich also in dem einen oder anderen Fall irren, bitte ich um Nachsicht; für kompetente Hinweise bin ich jederzeit dankbar.


Grüne Keiljungfer